Was tun, wenn das Polareis schmilzt und Wirbelstürme und Hochwasserkatastrophen immer häufiger werden? Kann man überhaupt etwas tun oder müssen wir uns einfach mit diesen globalen Veränderungen abfinden? Die Kinder der Freie Comenius Schule haben inspiriert von der Initiative "Plant-for-the planet" zu diesen Fragen eine besonders originelle Antwort gefunden: den Sponsorenlauf 'Schwitzen für ein gutes Klima'. Alle Kinder und Jugendliche vom 1. bis zum 10. Schuljahr haben mitgemacht. Der Sponsorenlauf war der Auftakt eines Projekts, bei dem es nicht nur darum gehen soll viel über die Zusammenhänge unseres Handelns mit dem Klima auf der Erde zu erfahren, sondern auch etwas zum Schutz des Klimas zu tun. Unter dem Motto: 'Schwitzen für das Klima' hatten sich die Schüler vorgenommen, möglichst viel Geld für ein Klimaschutzprojekt zu erlaufen. Vor den Sommerferien hatten die Kinder Oma, Opa, Tante, Onkel und Nachbarn gefragt: "Wie viel spendest du für jede Runde, die ich auf dem Sportplatz beim Sponsorenlauf schaffe?" Manche Schüler hatten so bis zu 10 Sponsoren gefunden, die bereit waren bis zu 5 Euro für eine Runde ihres kleinen Umweltschützers zu bezahlen.
Am Freitag war es dann endlich so weit. Nachdem der Lauf vor den Sommerferien wegen schlechtem Wetter verschoben werden musste, gingen jetzt bei herrlichem September-Wetter 140 Schülerinnen und Schüler aus 10 Jahrgängen an den Start. Wie es für die Comeniusschule mit ihren altersgemischten Gruppen typisch ist, liefen Große und kleine, Kinder mit und ohne Behinderung miteinander. Sogar ein Mädchen mit Krücken war dabei und schaffte drei Runden. Es war auch erlaubt ein Stück zu gehen oder sich zwischendurch am Getränkestand mit Wasser oder Apfelschorle zu versorgen. Für jede Runde gab es einen Gummiring übers Handgelenk. Manche Kinder liefen an der Hand größerer Kinder oder Erwachsener, wie zum Beispiel Laura. Laura ist eines von fünf Kindern mit Downsyndrom, die sich an der FCS pudelwohl fühlen. Für sie und viele der ganz Kleinen war der Lauf natürlich schon nach wenigen Runden beendet. Sie konnten dann im Innenraum auf der Wiese Boule spielen, Seil hüpfen oder einfach nur in der Sonne liegen. Aber einige nutzten die Dreiviertelstunde Laufzeit bis zur letzten Sekunde aus. Ein Junge schaffte auf diese Weise 33 Runden, was einer Strecke von über 13km entspricht. Für die Erwachsenen, aber auch für viele Kinder war es eine handfeste Überraschung, wie viel sie geschafft haben: "Ich hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Ich hatte mir drei Runden vorgenommen. Am Ende waren es dreizehn." Solche Sätze waren am Freitag häufig zu hören, als die Kinder bei ihren Lehrern stolz ihre Urkunden abholten.
Mit diesen Urkunden haben die Schüler nach dem Lauf die Spendengelder bei ihren Sponsoren eingesammelt. So mancher Erwachsene war bass erstaunt, als er den Betrag der Spende sah, der sich aus der Anzahl der Runden errechnete. "Mein Kind läuft bestimmt nicht mehr als drei Runden. Dann wird das schon nicht so viel." wird sich so mancher gedacht haben. Mancher wird nun tiefer in die Tasche gegriffen haben, als er sich das vorgestellt hatte. Aber er kann sich damit trösten, dass das Geld für ein wirklich gutes Projekt ausgegeben wird.
Insgesamt wurden durch den Sponsorenlauf 3900 Euro an Spenden eingesammelt. Dieser Betrag wurde am 31. 10. 2007 an das Projekt "Patuca" übergeben und finanziert 650 Bäume im Regenwald von Honduras. Besonders gut gefällt uns am Konzept von Patuca, dass neben den Aufforstungen auch die entsprechende Baumpflege finanziert und begleitet wird. Das bedeutet zum einen eine Garantie dafür, dass die Bäume auch wachsen werden und zum anderen, dass mit jedem Baum, der gepflanzt wird, auch Arbeit und damit ein Stückchen Lebensunterhalt für die Menschen dort geschaffen wird.
Außerdem ist es schön, Ansprechpartner zu haben, die in der Nähe sind (in unserem Fall in Wiesbaden), und uns live berichten können, wohin unser Geld fließt und wie sich das Projekt entwickelt.