Unter dem Hashtag #Projekt Erde suchte das Niedersächsische Kultusministerium in Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfsburg engagierte Schüler*innen mit eigenen zukunftsfähigen Projekten. Unser langjähriger Botschafter für Klimagerechtigkeit Johann war als Jurymitglied dabei und berichtet von dem Zukunftscamp in Wolfsburg am 23. und 24. Mai 2024:
Es fasziniert mich immer wieder, wenn ich sehe, wie sich Kinder schon in der Grundschule für ihre Zukunft einsetzen. Und genau dieses inspirierende Engagement durfte ich kürzlich wieder erleben. Ende Mai fand in Wolfsburg ein zweitägiges Zukunftscamp des Niedersächsischen Kultusministeriums statt. Schüler*innen aus ganz Niedersachsen stellten dort ihre Nachhaltigkeitsprojekte vor.
Als Jurymitglied durfte ich viele der Projekte und auch die Teams dahinter kennenlernen. Dabei stachen vor allem die eher unkonventionellen Projekte hervor, wie zum Beispiel eine App eines Schülers, mit der man durch nachhaltiges Einkaufen Punkte sammeln und dafür Gutscheine erhalten kann. Andere Projekte hatten zum Beispiel zum Ziel Schottergärten zu begrünen, Steinmauern für Tiere und Pflanzen attraktiv zu machen, Teiche zu retten oder aus alten Paletten, die sonst im Müll gelandet wären, praktische Möbel für den Pausenhof zu bauen.
Es gab so viele Projekte, dass wir als Jury von Projektpräsentation zu Projektpräsentation springen mussten, um alle kennen zu lernen. Anschließend wurden die Projekte nach verschiedenen Kriterien wie Nachhaltigkeit, Innovation oder Umsetzung bewertet. Die Gewinnerteams durften ihr Projekt dann auf der IdeenExpo 2024 präsentieren.
All dieses Engagement zeigt, dass Kinder und Jugendliche bereit sind, ihre Zukunft mitzugestalten. Der Vorwurf, zu jung zu sein oder zu wenig zu wissen, hat sich hier einmal mehr als falsch erwiesen. In meiner Arbeit bei Plant-for-the-Planet erlebe ich immer wieder Schulkinder, die besser informiert sind und sich eloquenter ausdrücken, als so mancher Erwachsene. Kinder und Jugendliche sind die Zukunft und deshalb ist es genau richtig, sie zu fördern, zu fordern und ihre Meinung ernst zu nehmen.
Ich schreibe diesen Blog in einer Verhandlungspause der UN Bonn Climate Change Conference (SB60). Auch hier wurde über die Rolle von Kindern und Jugendlichen im Kampf gegen die Klimakrise verhandelt. Statt Kindern und Jugendlichen, die dort über ihre Zukunft sprachen, waren es Erwachsene, die die Diskussionen führten. Nur ein Kind war im Raum… Wir brauchen mehr Vertretung von Kindern und Jugendlichen an den Entscheidungstischen und das Zukunftscamp hat mir wieder einmal gezeigt, dass Kinder und Jugendliche bereit sind, diese Rolle auszufüllen und sich für ihre Zukunft einzusetzen!
Johann, Botschafter für Klimagerechtigkeit bei Plant-for-the-Planet