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Mai 26, 2025
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Sagar Aryal

Mehr als Geld: Die entscheidende Rolle von GEF-9 im globalen Klimaschutz

Als Anfang dieser Woche in Paris das erste GEF-9 Replenishment-Meeting stattfand, drehte sich vieles um die Höhe des Treuhandfonds für den Zeitraum 2026 bis 2030. Doch bei näherem Hinsehen wurde klar: Es ging um weit mehr als bloße Zahlen. Es ging um strategische Prioritäten, um das, was wirklich zählt – darum, wer in Entscheidungsprozesse einbezogen wird und wie diese Entscheidungen schließlich umgesetzt werden.

Zivilgesellschaft und junge Menschen waren nicht nur im Raum – wir wurden gehört. Der Fokus: ein gesamtgesellschaftlicher Ansatz!

Aber was ist der GEF eigentlich?

Der Globale Umweltfonds, oder GEF (Global Environment Facility), ist ein zentraler Geldgeber für Projekte, die weltweit die Umwelt schützen und den Klimawandel bekämpfen. In seiner achten Finanzierungsrunde von 2022 bis 2026 konnte der GEF 5,33 Milliarden US-Dollar mobilisieren. Der Fonds wird von Regierungen und internationalen Abkommen wie den UN-Klima- und Biodiversitätskonventionen geleitet. Er vereint Regierungen, Zivilgesellschaft und Privatsektor, um Projekte zu unterstützen, die Wälder renaturieren, Ozeane reinigen und Gemeinschaften helfen, sich an den Klimawandel anzupassen. Der GEF zählt zu den größten Finanzierungsquellen für Menschen und Organisationen, die sich für die Rettung unseres Planeten einsetzen.

Vertretung von Organisationen aus dem Globalen Norden

Ich hatte die Gelegenheit, als Teil des GEF Civil Society Network (GCN) teilzunehmen und dabei Organisationen aus dem Globalen Norden zu vertreten. Plant-for-the-Planet ist Mitglied des GCN und bringt sich aktiv in die Arbeit des GEF mit der Zivilgesellschaft und Jugendlichen ein. In meiner Rolle als Vorsitzende des technischen Unterausschusses des Netzwerks durfte ich eine Botschaft im Namen vieler überbringen – insbesondere jener, deren Arbeit und Stimmen in globalen Foren oft unterrepräsentiert sind.

Meine Botschaft war einfach.

Wenn wir echte Klimaschutzmaßnahmen wollen, müssen wir das finanzieren, was funktioniert. Und das, was funktioniert, ist längst da. ” – Sagar Aryal.

Sagar Aryal beim ersten Replenishment-Meeting des GEF-9, Paris 2025

Wir haben betont, wie wichtig es ist, über klassische Projektkategorien hinauszudenken und die Bedeutung von Folgendem anzuerkennen:
Klima-Bildung, die Menschen – insbesondere junge Menschen – befähigt, Umweltprobleme zu verstehen und zu handeln,
Offene, zugängliche Technologie, die lokalen Gruppen ermöglicht, ihre Arbeit eigenständig zu steuern, zu überwachen und weiterzuentwickeln,
Inklusive Systeme, die Gemeinschaften, indigene Völker und Menschen an vorderster Front nicht nur konsultieren, sondern ihnen Führungs- und Umsetzungsverantwortung übertragen.

Bei Plant-for-the-Planet sehen wir immer wieder, was möglich ist, wenn Gemeinschaften Zugang zu den nötigen Werkzeugen und dem nötigen Wissen haben. Projekte werden transparenter, datenbasiert und von den Menschen gestaltet, die den lokalen Kontext am besten kennen. Auch wenn wir Plattformen entwickeln, die genau das unterstützen, ging es in unserem Appell nicht um ein bestimmtes Tool oder eine einzelne Gruppe. Es ging darum, ein starkes, offenes und skalierbares Supportsystem für genau diese Menschen zu schaffen.

Viel zu oft werden genau diese grundlegenden Elemente – Bildung, digitale Infrastruktur, inklusives Design – als nachrangig behandelt. Dabei sind sie zentral für nachhaltige Wirkung.

Finanzierung im Einklang mit gelebter Realität

Bis zum vierten Treffen im März 2026 soll im Rahmen der GEF-9-Wiederauffüllung die finanzielle Zusage der Geberländer stehen – ein wichtiger Moment, um alte Annahmen zu hinterfragen. Jetzt ist die Zeit, bewusst zu finanzieren – und sich nicht nur zu fragen, was gefördert wird, sondern auch wie, von wem und warum. Legitimität in der Klimagovernance hängt von Mitsprache, Zugang und Rechenschaft ab. Wenn die am stärksten Betroffenen von der Entscheidungsfindung ausgeschlossen bleiben, bleibt Gerechtigkeit eine leere Worthülse.

Dieser Replenishment-Prozess kann ein Wendepunkt sein – wenn wir jene in den Mittelpunkt stellen, die die eigentliche Arbeit leisten. Wenn wir Finanzierung mit gelebter Realität in Einklang bringen. Und wenn wir anerkennen, dass Klimaschutzlösungen nicht nur technisch sind – sondern sozial, bildungsbasiert und zutiefst lokal.