
Tutzing, 24. Juli 2025 – Der Internationale Gerichtshof (IGH) in Den Haag hat am 23. Juli 2025 ein wegweisendes Gutachten zur Klimapolitik veröffentlicht. Erstmals in der Geschichte machte der IGH deutlich, dass Staaten ihren Verpflichtungen im Kampf gegen die Klimakrise nachkommen müssen. Die Weltgemeinschaft muss ihren Einsatz daher verstärken.
IGH Gutachten zeigt deutlich: Eine saubere Umwelt ist ein Menschenrecht
Plant-for-the-Planet begrüßt das Gutachten des IGH sehr. Denn es macht deutlich: Staaten müssen sich an das Kyoto-Protokoll, die UN-Klimarahmenkonvention und das Pariser Abkommen halten. „Wir sind froh, dass das Gericht die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels betont und die Staaten daran erinnert hat, dass diese Verpflichtung unterzeichnet wurde und somit einzuhalten ist“, erklärt Jule Schnakenberg. Sie war bei der Verkündung des Gutachtens als Mitglied der Initiative World’s Youth for Climate Justice (WYCJ) dabei. Ihre Initiative hat eng mit der Initiative der Pacific Island Students Fighting Climate Change (PISFCC) zusammengearbeitet und sie auf dem Weg zum höchsten Gericht unterstützt.
Zudem haben die Richter*innen deutlich gemacht, dass eine gesunde Umwelt, zu der sie explizit das Klimasystem der Erde zählen, ein Menschenrecht ist und dieses gewahrt werden muss. Das Urteil weist Staaten an, dieses Menschenrecht zu gewährleisten und damit das Leben zukünftiger Generationen zu schützen.
Die Klimakrise stelle eine existenzielle Bedrohung, für uns alle dar. Daher müssen die Länder endlich über Ländergrenzen hinweg zusammen arbeiten, um die Klimakrise gemeinsam zu bekämpfen, führen die Richter*innen aus. Plant-for-the-Planet appelliert an Regierungen weltweit, das Urteil ernst zu nehmen und endlich ihre Anstrengungen zu erhöhen und konsequent ihre Maßnahmen auf die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels abzustimmen.
IGH ebnet Weg für mehr Klimagerechtigkeit
Auch wenn das Gutachten rechtlich nicht bindend ist, sieht Plant-for-the-Planet darin einen wichtigen Schritt hin zu mehr Klimagerechtigkeit. Wir hätten uns gewünscht, dass aus dem Gutachten konkrete Verpflichtungen für einzelne Staaten hervorgehen, um konsequentes und gezieltes Handeln einfordern zu können. Dennoch wirkt das Gutachten für diverse laufende Klimaverfahren vor anderen Gerichten: Der IGH hat unmissverständlich klargestellt, dass Staaten bei der Missachtung ihrer Klimaziele mit rechtlichen Konsequenzen rechnen müssen.
„Das Gutachten des IGH ist ein großer und wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so der Jurist und Vorstandsvorsitzende von Plant-for-the-Planet, Jens Waltermann. „Das Gutachten zeigt allerdings auch, dass vielen Richter*innen die Verpflichtungen der Staaten für Klimaschutz nicht weit genug gehen. Das macht deutlich, dass es Stimmen innerhalb des IGH gibt, die weitreichende Maßnahmen im Kampf gegen die Klimakrise fordern.“
Plant-for-the-Planet Botschafterin für Klimagerechtigkeit Jule Schnakenberg in Den Haag
Bereits heute hat die Klimakrise dramatische Auswirkungen – wie die Initiatoren, die diese Stellungnahme des IGH erst ermöglicht haben, zeigen. Der großartige Einsatz von WYCJ und PISFCC hat verdeutlicht, dass die Stimmen junger Menschen im Kampf gegen die Klimakrise wichtig sind.
Jule Schnakenberg, langjährige Botschafterin für Klimagerechtigkeit und Mitarbeiterin im Politik & Advocacy Team bei Plant-for-the-Planet und ihre Mitstreiter haben mit ihrem Engagement eine große Hürde gemeistert. Veränderung ist möglich und kann gelingen, wenn wir zusammenarbeiten und Staaten endlich die Verantwortung für eine gerechte und lebenswerte Zukunft übernehmen. Genau das macht das Gutachten des IGH deutlich.
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