
2024 war kein gutes Jahr für die tropischen Regenwälder: Eine neue Studie liefert alarmierende Ergebnisse. Brände in den Tropen haben den weltweiten Waldverlust auf Rekordniveau getrieben. Die Klimakrise schreitet nicht nur voran, sie wird durch den Verlust der Regenwälder massiv verstärkt.
Das zeigen die Daten des GLAD Labs der University of Maryland zum Verlust der Baumbestände im Jahr 2024. Die Ergebnisse wurden am 21. Mai 2025 vom Global Forest Watch des World Resources Institutes vorgestellt. Die Beobachtungen sind erschreckend – doch die Tropical Forest Forever Facility (TFFF), eine Initiative, der brasilianische Regierung, kann den Regenwald retten.
Brände in den Tropen – Großer Baumverlust in den Regenwäldern
Mit 30 Millionen Hektar erreichte der weltweite Verlust des Baumbestandes 2024 ein Rekordhoch. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in den tropischen Regenwäldern. Allein 6,7 Millionen Hektar Primärwald gingen 2024 in den Tropen verloren – dies entspricht einer Fläche, die etwas größer ist als Bayern.

Die oben abgebildete Karte zeigt die Entwicklung des Verlusts am Baumbestand von 2023 auf 2024. Rote Flächen zeigen an, dass ein Land im Jahr 2024 mehr Baumbestand verloren hat als im Jahr 2023. Deutlich wird, dass der Verlust im Jahr 2024 im Vergleich zu 2023 in Ländern wie Brasilien, Bolivien und Venezuela, in denen viele tropische Regenwälder liegen, besonders hoch war. Grüne Flächen zeigen hingegen, dass der Verlust am Baumbestand im Jahr 2024 geringer war als im Jahr 2023.
Fast die Hälfte des tropischen Waldverlustes im Jahr 2024 ist auf Brände zurückzuführen. Dabei handelt es sich um ein noch nie da gewesenes Ausmaß. Aber auch die Verluste, die nicht auf Brände zurückzuführen sind, stiegen um 14 Prozent – der größte Anstieg seit 2016.
Die Brände haben nicht nur drastische Folgen für die Biodiversität. Sie tragen weiteres CO2 in die Atmosphäre und zerstören den CO2-Speicher für die Zukunft. So wirken die Brände als Verstärker der Klimakrise. Die Brände verursachten 2024 weltweit 4,1 Gigatonnen an Treibhausgasemissionen, etwa das Vierfache der Emissionen des weltweiten Flugverkehrs im Jahr 2023.
Tropischer Regenwald verschwindet in rasanter Geschwindigkeit
„Die Zahlen des Global Forest Watch sind erschreckend: Wir bewegen uns mit großen Schritten auf die endgültige Zerstörung der tropischen Regenwälder zu“, sagt Felix Finkbeiner, Gründer von Plant-for-the-Planet.
Die Untersuchung zeigt, dass der tropische Regenwald mit einer Geschwindigkeit von 18 Fußballfeldern pro Minute verschwindet. Seine Kapazität zur Aufnahme von CO2 ist durch nichts zu ersetzen. Wird er weiter zerstört, treibt das die Erderwärmung immer schneller voran. Die Folgen sind Hitzewellen, Dürre und Extremwetter, auch in Deutschland und Europa.
Deutschland muss handeln: Die TFFF als Chance für den Regenwald
Neue Hoffnung könnte der TFFF bringen. Die vorgeschlagene Idee des brasilianischen Präsidenten Lula da Silva soll den Tropenwaldverlust stoppen. Dabei handelt es sich um einen 125 Mrd. US-Dollar Fonds, der Länder für jeden geschützten Hektar Tropenwald mit Geld belohnen soll.
Die TFFF soll einen starken finanziellen Anreiz für Länder mit großen Tropenwaldflächen schaffen. Die Wälder sollen dadurch erhalten und Rodungen für kurzfristige Gewinne entscheidend bekämpft werden. Durch die langfristigen und leistungsbasierten Zahlungen würde der Fonds den Erhalt der Wälder effektiv fördern.
Aufforderung der Bundesregierung – Deutschland muss beim TFFF handeln
Zusätzlich soll die TFFF die indigenen Gemeinschaften unterstützen und lokale Strukturen stärken, um eine entwaldungsfreie Entwicklung zu fördern. Damit setzt die TFFF genau dort an, wo viele bisherige Initiativen scheiterten – bei der dauerhaften Finanzierung wirkungsvoller Waldschutzmaßnahmen.
„Der Schutz des Regenwalds ist für unsere Zukunft entscheidend. Dazu braucht es unbedingt die TFFF. Wir fordern die Bundesregierung dringend dazu auf, die brasilianische Regierung, die bewiesen hat, dass effektiver Regenwaldschutz möglich ist, bei der nachhaltigen und dauerhaften Finanzierung des Regenwaldes zu unterstützen“, appelliert Felix Finkbeiner.
Brasilien ist Gastgeber der nächsten Weltklimakonferenz (COP30) im November. Dort könnte sich also die Zukunft des Regenwaldes entscheiden. „Bei der COP30 muss die TFFF in Kraft treten. Dazu braucht es eine verbindliche Zusage Deutschlands.“
Die deutsche Regierung muss jetzt handeln!