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Yucatán Restoration von schweren Waldbränden betroffen

Seit dem 23. April 2025 wurde das Projektgebiet unseres Partners Plant-for-the-Planet AC in Constitución auf der Yucatán-Halbinsel in Mexiko von zwei schweren Waldbränden heimgesucht.

Nach einem untypisch heißen und trockenen Jahresbeginn brach das erste Feuer auf der Renaturierungsfläche Las Americas 7a aus. In diesem Abschnitt wurde in den vergangenen Jahren intensiv gearbeitet. Aufgrund der langen Hitzeperiode und des starken Windes konnte sich das Feuer schnell auf den trockenen Grasflächen ausbreiten und verursachte schwere Schäden. Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass die Setzlinge aus den Jahren 2023 und 2024 in diesem Bereich nahezu vollständig zerstört wurden. Für die älteren Pflanzen aus den Jahren 2021 und 2022 besteht eine realistische Chance, dass sie aufgrund ihrer Größe überlebt haben und sich erholen.

Das Feuer wurde von Projektmitarbeitenden bemerkt, die sich unweit des Brandgebiets in ihren Unterkünften aufhielten. Sofort wurde das gesamte Team alarmiert und für die Löscharbeiten eingeteilt. In drei Brigaden mit jeweils neun Mitgliedern bekämpften sie das Feuer über den Verlauf von 1,5 Tagen. Starke Windböen verursachten allerdings einen intensiven Funkenflug, wodurch immer wieder neue Brandherde entstanden. Erst als der Wind nachließ, konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden.

Nur wenige Tage später, am 4. Mai 2025, wurde in der Nähe der Renaturierungsfläche Las Americas 6 ein Waldbrand gemeldet. Gemeinsam mit staatlichen Einheiten kämpfte das Plant-for-the-Planet-Team über fünf Tage gegen den Brand. Am Ende ist es den Löschteams nicht gelungen, ein Übergreifen auf das Projektgebiet zu verhindern. Der Brand richtete enorme Schäden an. Die betroffene Gesamtfläche ist 413 Hektar groß, davon liegen 104 Hektar auf dem Gebiet von Plant-for-the-Planet. Der Brand beschädigte hier vor allem Sekundärwald, der aus dicht wachsenden Sträuchern besteht, Neupflanzungen waren nicht betroffen. Die Ursachen für die Brände sind nicht bekannt.

Die durch die Feuer verursachten Schäden sind ein herber Rückschlag für das Projekt. Eine erste Bestandsaufnahme des Brandes auf der Fläche Las Americas 7a hat ergeben, dass hier rund 240 Hektar bereits renaturierter Fläche betroffen sind. Rund 57 Hektar dieser Fläche wurden 2023 und 2024 bepflanzt. Bei diesen Flächen ist mit einem Totalverlust der gepflanzten Bäume zu rechnen, was eine Gesamtzahl von ca. 425.000 Setzlingen bedeutet (das entspricht ca. 10,5 % der Pflanzung von 2023 und ca. 14 % der Pflanzung von 2024). Für die Flächen, die 2021 und 2022 bepflanzt wurden, lässt sich der Schaden zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Detail ermessen. Hier müssen wir die kommende Regenzeit abwarten, um sicher sagen zu können, wie viele der jungen Bäume sich erholen und wieder austreiben.

Mit 240 Hektar betroffener Fläche war der Brand der bisher verheerendste auf der Projektfläche. Im Vergleich zu den Ausmaßen anderer Waldbrände in der Region gehört er aber nicht zu den schlimmsten. Erst im vergangenen Jahr unterstützte das Plant-for-the-Planet-Team die Löscharbeiten bei einem Großbrand, dem schließlich 1.200 Hektar Wald zum Opfer fielen.

Waldbrände werden trotz umfangreicher Aufklärungsarbeit noch immer häufig durch menschliches Verhalten ausgelöst: Brennende Zigarettenstummel, die aus fahrenden Autos geworfen werden, und Feuer, die absichtlich bei der (häufig illegalen) Jagd gelegt werden, um das Wild in eine bestimmte Richtung zu treiben, richten immer wieder immense Schäden an. Nach langen Trockenphasen können sich die Brände schnell ausbreiten. Zudem erschweren die extrem hohen Temperaturen (teilweise bereits über 40 °C) die Löscharbeiten erheblich. Das Team vor Ort ist gut für die Waldbrandbekämpfung gerüstet. In regelmäßigen Trainings mit CONAFOR, der nationalen Forstbehörde, werden Routinen eingeübt. Die oberste Maxime ist dabei, keine vermeidbaren Risiken einzugehen.

Wir sind froh, dass bei den Brände niemand verletzt wurde und hoffen, dass die Region einstweilen von weiteren Bränden verschont bleibt, damit sich Natur und Menschen erholen können.