Der Waldkirchner Stadtwald hinter der Karoli-Kapelle ist seit vergangenen Samstag um 200 Eichen und 50 Hainbuchen reicher geworden. Im Rahmen der Plant-for-the-Planet pflanzten nämlich am 14. November 2015 zahlreiche Kinder symbolisch Bäume und forderten zu mehr globaler Klimagerechtigkeit auf! An der besagten Akademie zum Thema Klimagerechtigkeit und Klimakrise nahmen insgesamt 31 Schülerinnen und Schüler aus insgesamt neun unterschiedlichen Schulen in Waldkirchen und Umgebung teil und beschäftigten sich einen kompletten Tag mit den großen Themenbereichen Klimakrise, Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Weltbürgertum. Die Plant-for-the-Planet Akademie in Waldkirchen wurde dank der großartigen Unterstützung des Inhabers von Wimmer Wohnkollektionen e.K, der Stadt Waldkirchen und durch die Initiative der 14-jährigen Botschafterin für Klimagerechtigkeit, Sandra Beinbauer, am vergangenen Samstag in Waldkirchen ermöglicht.
Nach einer kurzen Begrüßung und einem lustigen Kennenlernspiel, ging es für die Kinder schon recht früh am Morgen mit den konkreten Inhalten der Klimaakademie los. Mit gespitzten Ohren lauschten die Kinder den beiden bereits ausgebildeten Botschafterinnen für Klimagerechtigkeit, Sandra und Annika, die den Vortrag „Jetzt retten wir Kinder die Welt!“ vorbereitet hatten. In ihrem Vortrag sprachen sie über CO2, den Treibhauseffekt, die Entstehung und die Strukturen der Schülerinitiative Plant-for-the-Planet. Die Kinder zeigten sich sehr interessiert und stellten viele kritische Fragen. Sie wollten nämlich genauer erfahren, wie das CO2 auf den Treibhauseffekt einwirkt, durch welche Prozesse Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen und wie es eigentlich zur globalen Klimakrise kommt.
Nach dem Vortrag folgte sogleich ein interaktives Gruppenspiel, das sogenannte Weltspiel. Im Rahmen dieser Kleingruppenarbeit diskutierten die Schülerinnen und Schüler aktiv über die Verteilung von Ressourcen auf der Welt. Hierbei schauten sich die Kinder zunächst die genaue Verteilung der Weltbevölkerung auf die jeweiligen Kontinente an. Danach sprachen sie über die globale Verteilung von Wohlstand. Im nächsten Schritt ging es um den Ausstoß von CO2. Zur Veranschaulichung verwendeten die Kinder Spielfiguren, Bonbons und Luftballons, die jeweils eins der drei Elemente Bevölkerung, Wohlstand und CO2-Ausstoß symbolisierten. Das Spiel wies die Kinder darauf hin, dass die Ressourcen auf der Welt keineswegs fair und gleichmäßig verteilt waren. Einige Staaten, insbesondere die Staaten auf der Nordhalbkugel, pusteten besonders viel Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre aus. Andere Staaten, wie die afrikanischen Länder, waren kaum an der weltweiten CO2-Emission beteiligt. Nichtsdestotrotz sind alle Menschen auf der Welt von den Folgen der Erderwärmung gleichermaßen betroffen. Bei dem Weltspiel waren sich alle Kinder in dem Punkt einig, dass die Verhältnisse auf der Welt gerechter und vor allem fairer organisiert werden müssten.
Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Rhetoriktraining. Ein guter Botschafter für Klimagerechtigkeit sollte sich nicht nur gut mit den Ursachen und Folgen der Klimakrise auskennen, sondern auch gut und vor allem selbstbewusst vor anderen Menschen sprechen können – egal, ob vor anderen Kinder oder vor vielen Erwachsenen. Um genau diese Fähigkeiten bei den Kindern zu trainieren bzw. auszubauen, übten die Kinder kleine Teile des morgendlichen Vortrages ein und präsentierten die Inhalte im Anschluss den anderen Kindern in ihrer Arbeitsgruppe. Gemeinsam werteten sie die Kurzreferate aus und gaben sich gegenseitig Tipps und Verbesserungsvorschläge, was sie das nächste Mal besser machen könnten.
Nach einem solch intensiven Vormittag waren die Kinder froh gemeinsam Mittag zu essen und Kräfte für den Nachmittag zu sammeln. Gut gestärkt ging es nämlich raus in den Waldkirchner Stadtwald, um endlich selbst aktiv zu werden und gemeinsam Bäume zu pflanzen. Voller Tatendrang gingen die Kinder gemeinsam in den Wald, wo schon der Förster vom städtischen Forstbetrieb auf sie wartete. Mit Unterstützung von zwei weiteren Gehilfen hatte Erwin Pauli die jungen Baumsetzlinge bereits in einem Waldstück des Forstbetriebs für die Kinder bereitgelegt. Mit Spaten und großer Motivation machten sich die Kinder ans Werk und pflanzten eifrig viele kleine Baumsetzlinge. Selbst der kalte Wind und das ungemütliche Wetter konnten die hochmotivierten Kinder nicht vom Pflanzen abhalten. Zu diesem großen Ereignis ist sogar der Bürgermeister der Gemeinde, Herr Pollak, gekommen. Er lobte das herausragende Engagement der Kinder. Erschöpft aber glücklich kehrten die Kinder von der Pflanzaktion zurück und wurden sogleich mit heißem Tee und leckerem Kuchen belohnt.
Im nächsten Programmpunkt, dem World Café, sammelten die Kinder Projektideen und machten sich Gedanken, wie ihr weiteres Engagement mit Plant-for-the-Planet in ihrer Region aussehen soll. Die Kinder befassten sich in dieser Phase zunächst mit den vier aufgeworfenen Fragen, nämlich „Wie motivieren wir die Erwachsenen?“, „Wie motivieren wir Freunde und Mitschüler?“, „Wie erreichen wir, dass Medien über uns berichten?“ und „Wie organisieren wir eine Pflanzparty?“. Die Kinder hatten zahlreiche kreative Ideen zusammengetragen, die nun ihre konkrete Ausgestaltung in den einzelnen Schulgruppen fanden. Zu diesem Zwecke gingen die Kinder in ihre Schulgruppen zusammen und übertrugen die gesammelten Ideen auf eigene Projektideen. Die Leitfrage bei dieser Projektarbeit lautete: Was wollen wir machen? Wer übernimmt welche Aufgabe und bis wann wollen wir unsere Ziele erreicht haben? Die Ergebnisse hielten die Kinder auf Plakaten fest und präsentierten sie bei der Abschlussveranstaltung der Plant-for-the-Planet Akademie den zahlreich erschienenen Eltern und anderen Erwachsenen.
Die genannte Abendveranstaltung war schließlich die Krönung des langen Akademietages. Hier präsentierten die Kinder, was sie im Rahmen der Klimaakademie gelernt hatten. Die Kinder, die bei dem Rhetoriktraining besonders engagiert waren, präsentierten den Kurzvortrag „Jetzt retten wir Kinder die Welt!“. Die Eltern applaudierten stürmisch für die herausragende Leistung der Kinder. In sehr kurzer Zeit hatten die Kinder den morgendlichen Vortrag über die Klimakrise und die Organisation Plant-for-the-Planet einstudiert und vor einem großen Publikum vorgetragen. Eine großartige Leistung! Nicht weniger Beifall gab es für die vorgestellten Schulprojekte. Die Gründung einer Umwelt-AG, eine Aktion mit Plant-for-the-Planet beim Weihnachtsmarkt und eine große Pflanzparty zählten zu den angeregten Projekten der Schülerinnen und Schüler.
Nach all den großen Anstrengungen des Tages wartete schließlich eine Belohnung auf die Kinder. Zum Schluss wurden nämlich die Urkunden verteilt, die die Kinder feierlich zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannten. Alle Kinder erhielten neben der Urkunde auch eine gut gefüllte Botschaftertasche mit vielen interessanten Büchern für junge und erwachsene Leser.
Plant-for-the-Planet bedankt sich sehr herzlich bei allen Unterstützern für die gute Zusammenarbeit und die sehr schöne Klimaakademie in Waldkirchen! Ein ganz besonderer Dank gilt der großartigen Unterstützung von Wimmer Wohnkollektionen e.K, insbesondere dessen Inhaber Gerhard Wimmer, sowie dem unerschöpflichen Engagement von Sandra Beinbauer, die die Akademie maßgeblich in Waldkirchen initiiert hatte. Die Ausbildung von insgesamt 31 neuen Botschaftern für Klimagerechtigkeit in Waldkirchen ist das Ergebnis des großartigen Engagements beider Initiatoren!
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