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November 27, 2015
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Plant-for-the-Planet

Gustav, pink fluffy Unicorn & Co: Kinder pflanzen und taufen 21 Bäume in Erbshausen

Neun Obstbäume, sechs Säulenbuchen und drei Kugelbäume mit teils traditionellen, teils exotischen Taufnamen schmücken seit Samstag, dem 21. November 2015, das Industriegebiet von Erbshausen. Denn im Rahmen der Plant-for-the-Planet Akademie Erbshausen, pflanzten und tauften 21 Kinder aus elf Schulen symbolisch Bäume und forderten zu mehr globaler Klimagerechtigkeit auf.  Die zahlreichen Kinder reisten aus dem Würzburger, Schweinfurter und Bad Kissinger Umland an, um sich einen ganzen Tag mit den Themen Klimakrise, Klimagerechtigkeit, Nachhaltigkeit und Weltbürgertum auseinanderzusetzten. Ermöglicht wurde die Akademie Erbshausen dank der großzügigen Unterstützung der Wirtschaftsjunioren Würzburg und der unerlässlichen Unterstützung vor Ort von Frau Ines Bergauer und Anja Watzlawik.

Früh morgens mussten die Kinder aus den Federn kommen, um sich um 9:00 in Erbshausen für die Akademie anzumelden. Hier wurden sie jedoch freundlich mit einem T-Shirt von Plant-for-the-Planet und Frühstücks-Hörnchen empfangen und anschließend in den Akademie-Raum geführt. Dort warteten Sie gespannt auf die zwei bereits ausgebildeten Botschafter für Klimagerechtigkeit, Eva und Maximilian. Nach einer kurzen Begrüßung, übernahmen Eva und Maximilian auch die Bühne und hielten für die zukünftigen Botschafter für Klimagerechtigkeit den Vortrag „Jetzt retten wir Kinder die Welt!“. In ihrem Vortrag sprachen sie über CO2, den Treibhauseffekt, die Entstehung und die Strukturen der Kinder- und Jugendinitiative Plant-for-the-Planet. Die Kinder zeigten sich sehr interessiert und stellten viele kritische Fragen. Sie wollten nämlich genauer erfahren, wie das CO2 auf den Treibhauseffekt einwirkt, durch welche Prozesse Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen und wie es eigentlich zur globalen Klimakrise kommt.

Nach dem Vortrag folgte sogleich ein interaktives Gruppenspiel, das sogenannte Weltspiel. Im Rahmen dieser Kleingruppenarbeit diskutierten die Schülerinnen und Schüler aktiv über die Verteilung von Ressourcen auf der Welt. Hierbei schauten sich die Kinder zunächst die genaue Verteilung der Weltbevölkerung auf die jeweiligen Kontinente an. Danach sprachen sie über die globale Verteilung von Wohlstand. Im nächsten Schritt ging es um den Ausstoß von CO2. Zur Veranschaulichung verwendeten die Kinder Spielfiguren, Bonbons und Luftballons, die jeweils eins der drei Bestandteile, Bevölkerung, Wohlstand und CO2-Ausstoß, symbolisierten. Das Spiel wies die Kinder darauf hin, dass die Ressourcen auf der Welt keineswegs fair und gleichmäßig verteilt waren. Einige Staaten, insbesondere die Staaten auf der Nordhalbkugel, stoßen besonders viel Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre aus. Andere Staaten, wie die afrikanischen Länder, sind kaum an der weltweiten CO2-Emission beteiligt. Nichtsdestotrotz sind alle Menschen auf der Welt von den Folgen der Erderwärmung gleichermaßen betroffen. Bei dem Weltspiel waren sich alle Kinder in dem Punkt einig: Die Verhältnisse auf der Welt müssen gerechter verteilt werden.

Nach einer kurzen Pause ging es weiter mit dem Rhetoriktraining. Ein guter Botschafter für Klimagerechtigkeit sollte sich nicht nur gut mit den Ursachen und Folgen der Klimakrise auskennen, sondern sein Anliegen auch überzeugend und selbstbewusst an Freunde, Erwachsene und Bekannte kommunizieren. Um genau diese Fähigkeiten bei den Kindern zu stärken, übten die Kinder kleine Teile des morgendlichen Vortrages ein und präsentierten die Inhalte im Anschluss den anderen Kindern in ihrer Arbeitsgruppe. Gemeinsam werteten sie die Kurzreferate aus und gaben sich gegenseitig Tipps und Verbesserungsvorschläge, wie sie beim nächsten Mal noch besser auftreten können.

Nach einem solch intensiven Vormittag waren die Kinder froh gemeinsam Mittag zu essen und Kräfte für den Nachmittag zu sammeln. Gut gestärkt ging es nämlich anschließend raus zur Pflanzaktion, um endlich selbst aktiv zu werden und gemeinsam Bäume zu pflanzen! Voller Tatendrang stürmten die Kinder ins Freie, wo schon Leon Ringelmann, aus der GartenBaumschule Ringelmann, auf die zukünftigen Botschafter wartete. Er erklärte den Kindern was sie beim Pflanzen beachten müssen und lud die Kinder ein, zusammen mit Herrn Bernd Schraud, dem Bürgermeister der Gemeinde Hausen bei Würzburg, einen elfjährigen Kugelbaum zu pflanzen. Mit Spaten und großer Motivation machten sich die Kinder ans Werk und pflanzten gemeinsam mit dem Bürgermeister den großen und schweren Baum. Nachdem der erste Baum gepflanzt wurde, verteilten sich die Kinder, um 21 weitere Bäume zu pflanzen – für jedes Kind ein Baum. Die Kinder pflanzten jedoch nicht nur ihre Bäume, sondern tauften sie auch mit teils traditionellen, teils exotischen Namen wie „Gustav“ oder „pink fluffy Unicorn“.

Im nächsten Programmpunkt, dem World Café, sammelte ein Teil der Kinder Projektideen und machten sich Gedanken, wie ihr weiteres Engagement mit Plant-for-the-Planet in ihrer Region aussehen soll. Die Kinder befassten sich in dieser Phase zunächst mit drei aufgeworfenen Fragen, nämlich „Wie motivieren wir die Erwachsenen?“, „Wie motivieren wir Freunde und Mitschüler?“ und „Wie organisieren wir eine Pflanzparty?“. Parallel bereitete der zweite Teil der Kinder den Vortrag, den sie morgens bereits von Eva und Maximilian gehört hatten, für ihre Eltern vor, welche pünktlich zur Abendveranstaltung die Räumlichkeiten in Erbshausen betraten.

Die sogenannte Abendveranstaltung war schließlich die Krönung des langen Akademietages. Hier präsentierten die Kinder was sie im Rahmen der Klimaakademie gelernt hatten. Die Kinder, die den Abendvortrag geübt hatten, präsentierten den Kurzvortrag „Jetzt retten wir Kinder die Welt!“. Die anderen Kinder, die parallel Projektideen gesammelt hatten, präsentierten ihren Eltern ihre Vorhaben für die nahe Zukunft. Die Eltern applaudierten stürmisch für die herausragende Leistung der Kinder. In sehr kurzer Zeit hatten die Kinder den morgendlichen Vortrag über die Klimakrise und die Organisation Plant-for-the-Planet einstudiert bzw. erste eigene Projekte geplant und vor einem großen Publikum vorgetragen. Eine überragende Leistung!

Nach all den großen Anstrengungen des Tages wartete schließlich eine Belohnung auf die Kinder. Zum Schluss wurden nämlich die Urkunden verteilt, die die Kinder feierlich zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ernannten. Alle Kinder erhielten neben der Urkunde auch eine gut gefüllte Botschaftertasche mit vielen interessanten Büchern für junge und erwachsene Leser sowie die fair und klimaneutral produzierte Tafel Schokolade von Plant-for-the-Planet, die „Gute Schokolade“.

Plant-for-the-Planet bedankt sich sehr herzlich bei allen Unterstützern für die gute Zusammenarbeit und die sehr schöne Akademie in Erbshausen! Ein ganz besonderer Dank gilt der großzügigen Unterstützung der Wirtschaftsjunioren Würzburg, sowie der unerschöpflichen Unterstützung von Anja Watzlawik, die die Organisation vor Ort übernahm und Ines Bergauer, die die Akademie Erbshausen ins Leben gerufen hat. Die Ausbildung von insgesamt  21 neuen Botschaftern für Klimagerechtigkeit in Erbshausen ist das Ergebnis des großartigen Engagements!

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