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September 24, 2019
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Plant-for-the-Planet

Die Landsberger Stadtschokolade pflanzt den 10.000sten Baum!

Das Dominikus-Zimmermann-Gymnasium (DZG) Landsberg ist eine Fairtrade-Schule. Aber auch im Umweltschutz sind wir aktiv. Das zeigt sich nicht nur an zahlreichen Fridays-for-Future-Demonstranten, sondern auch an Kooperationen mit Plant-for-the-Planet. So wird die fair gehandelte „Landsberger Stadtschokolade“ am DZG verkauft. Dabei geht ein bestimmter Teil der Einnahmen an die Klimaschutzorganisation.

Plant-for-the-Planet wurde 2007 vom damals zehnjährigen Felix Finkbeiner aus Oberbayern mit Hilfe seines Vaters Frithjof Finkbeiner gegründet. Grundidee war es Bäume, zu pflanzen, da diese das Klimagas CO2 speichern (vgl. Photosynthese). Dadurch lässt sich die Klimaerwärmung aufhalten. Des Weiteren werden natürliche Ökosysteme geschaffen. 1 Milliarde Bäume zu pflanzen, das ist das aktuelle Ziel der Kinder- und Jugendinitiative.

Unsere deutsche „Delegation“ bestand aus Hermann Pacher (Reisekoordinator, Mitglied der Schulleitung, sowie Plant-for-the-Planet-Vermittler am DZG Landsberg), Dr. Renate Kistler (Mitglied in der Schulleitung des Gymnasiums Markt Indersdorf), Karina Diehl (Übersetzerin), Laurin Fruhstorfer (Botschafter für Klimagerechtigkeit und Schülersprecher) sowie Sonja Lischka (Vertreterin von Politik [Grüne/B90] und Wirtschaft [REWE]) und Markus Lischka (Vertreter der Wirtschaft [REWE]) mit ihren Kindern Pauline & Ben Lischka.
Da beim Hin- und Rückflug die Umwelt verschmutzt wird, haben wir eine freiwillige CO2 – Kompensation gezahlt.

Nachdem wir die Stadt Campeche besichtigt hatten, ging es mit einem angemieteten Kleinbus nach Escárcega. Dort holte uns Plant-for-the-Planet mit einem modernen Kleinbus ab und fuhr uns zu ihrem Camp in Constitución (Bundesstaat Campeche/Halbinsel Yucátan). Mit uns besuchte eine Spenderin aus Oberbayern mit ihrem Sohn die Pflanzfläche der Klimaschutzorganisation. Das Camp verfügt über Duschen und WCs, eine offene Küche sowie Strom etc.. Am nächsten Morgen brachen wir um 7 Uhr mit Jeeps zu den Baumpflanzungen auf. Die frühe Abfahrtszeit war nötig, weil es morgens noch weniger feucht und heiß ist. Zudem dauerte die Anreise 2 Stunden. Die Mitfahrt auf der Ladepritsche war wie eine Safaritour.

Bevor Plant-for-the-Planet 2015 mit der Aufforstung begann, lag die Fläche abgeholzt brach. Sie war von einem chinesischen Reisunternehmen gekauft worden. Der Boden erwies sich aber als unwirtschaftlich und unfruchtbar im Anbau. Wir haben beim Bäumepflanzen auch mit angepackt und den symbolischen zehntausendsten Baum, der durch die Einnahmen der Stadtschokolade erwirtschaftet werden konnte, gepflanzt. Außerdem haben wir spaßeshalber noch weitere Bäume gepflanzt, um die körperliche Belastung der Waldarbeiter nachempfinden zu können.

Es gibt vier sog. „ranchos“ auf die insgesamt 80 Arbeiter verteilt sind. Da viele aus dem 400 Kilometer entfernten Villahermosa anreisen müssen, wird 11 Tage gearbeitet und 4 Tage „Wochenende“ gemacht. Der Lohn für 11 Tage beträgt umgerechnet 150€, was einem mittleren Einkommen in der Region entspricht. Zum Vergleich: Wir zahlten an einem anderen Ort auf Yucatán für ein Vierbett-Hotelzimmer ca. 15 Euro pro Nacht. Im Plant-for-the-Planet Camp haben wir hingegen in Hängematten unter dem Vordach der Hütte geschlafen. Urwaldtiere lauschen, Autos in der Ferne hören und den Sternenhimmel betrachten, machten diese Nächte zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wir wurden täglich lecker bekocht mit Tortillas, Rührei sowie Hühnchen uvm.. Außerdem durften wir frisch geerntete Mangos und Bananen naschen. Des Weiteren haben wir einen Bienenstock vor Ort besichtigt und wurden mit Honig beschenkt. Neben dem Camp und den „ranchos“ gibt es einfache Holzhütten mitten im Urwald mit Hängematten. Diese sind generell viel einfacher gehalten. Einfache Sanitäranlagen sind in einem Nebengebäude vorhanden sowie eine Feuerstelle zum Kochen vor der Hütte.

Angebaut wird Mischwald, wobei auf Chemieeinsatz verzichtet wird. Folgende Baumsorten werden kultiviert: Cerrecotta, Mahagoni und Pink Poui. Der Abstand zwischen den Bäumen beträgt 3,5 Meter, wobei bereits vorhandene berücksichtigt werden. Mit einem Pflock wird ein Loch in den Boden getrieben und anschließend der Setzling eingepflanzt.
Nach mehreren Jahrzehnten sterben die Bäume wieder und im Verrottungsprozess würde der klimaschädliche Kohlenstoff (C) freigesetzt werden. Um das zu verhindern, werden die Bäume davor gefällt und das Holz in nachhaltigen Kohlenstoffspeichern, wie beispielsweise Möbeln, verarbeitet.
Abschließend haben wir die Baumschule (vivero forestal „Chaina“) besichtigt. Auf der 2 Hektar großen Anlage werden 5 Baumsorten gezüchtet.
Mit dem Kleinbus von Plant-for-the-Planet wurden wir – gegen eine angemessene Bezahlung – nach Palenque gebracht, wo wir im Anschluss Maya-Ausgrabungen besichtigt haben.
 

Laurin Fruhstorfer


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