Featured image for “Zwei charakteristische Waldarten in Yucatán – Baumarten für unterschiedliche Anforderungen”

Zwei charakteristische Waldarten in Yucatán – Baumarten für unterschiedliche Anforderungen

In diesem Jahr hat sich Plant-for-the-Planet vorgenommen, mit Hilfe einiger ganz besonderer Baumarten zwei sehr unterschiedliche Waldlandschaften wiederherzustellen. Dazu wollen wir die Vielfalt der einheimischen Spezies, die wir pflanzen, mehr als verdoppeln – auf insgesamt über 20. Mit Hilfe dieser entwickeln wir gezielte Mischungen für die verschiedenen Wald- und Bodentypen auf unseren Pflanzflächen. Beides hilft uns dabei, die Waldfunktion und -gesundheit in den degradierten Wäldern der Region wiederherzustellen. Hier stelle ich euch sechs der Baumarten vor, die wir dieses Jahr pflanzen werden.

Lektion gelernt – Drei Überschwemmungsspezialisten

Nachdem im vergangenen Jahr sechs Hurricanes einen Teil einer unserer Flächen (Las Américas 1) stark überschwemmt hatten, haben wir unser Management angepasst und werden uns auf die Anpflanzung von Baumarten konzentrieren, die in solchen saisonal überschwemmten Umgebungen gut gedeihen. Diese Arten helfen uns dabei, Bajo inundable wiederherzustellen, als einen niedrigen, nur 3-5 m hohen, dichten und periodisch überschwemmten tropischen Wald, wie er für flache, schlecht entwässerte Zonen typisch ist. Man nennt diese Waldart Akalché.

Der charakteristische Baum dieses Waldes ist der Palo Tinto (Haematoxylon campechanum) mit seinem auffälligen, faltigen Stamm. Außerdem wachsen die kleinwüchsigen, stacheligen Chukum-Bäume (Havardia albicans) und die kugelförmigen Fierrillo-Bäume (Caesalpinia versicaria) mit ihren dunklen, weinroten Schoten gerne in offenen, degradierten, periodisch-überfluteten Gebieten.

Der Sonne trotzen – drei Pionierarten

Chaká, Jabín und Tsalam bilden die Post-Störungsökosysteme der saisonalen Regenwälder (selva mediana), ein Wald mittlerer Höhe (15-20 m), der an Berghängen wächst. Ein großer Teil der Baumarten dieses Waldes ist laubabwerfend, was bedeutet, dass sie ihr Laub während der langen heißen Trockenzeit abwerfen – was gerade jetzt geschieht! Einige von ihnen blühen spektakulär während dieser blattlosen Periode.

Die schöne rotgefärbte und papierartige Außenrinde der Chaká (Bursera simaruba) schält sich und gibt eine grüne Innenrinde frei. Dieser Baum hat eine bemerkenswert breite ökologische Toleranz. Man findet ihn in trocken-feuchten Wäldern ebenso wie auf degradiertem offenen Land und selbst noch in alten Wäldern. Dabei zeigt er eine erstaunliche morphologische Plastizität. Das heißt, er kann kurz und stämmig oder hoch mit einem dünnen Stamm und einer breiten bis schmalen Krone wachsen.

Der durch seine geflügelten Früchte hervorstechende Jabín (Piscidia piscipula) – auch bekannt als Matapez (Fischtöter) – und der gedrehte Tsalam (Lysiloma latisiliquum) sind sonnenliebende Arten, die häufig in offenen Gebieten vorkommen. Sie bilden manchmal kleine Bestände, die als Jabineras und Tsalaneras bekannt sind, wo sie die häufigste und dominante Art sind.

©Text und Fotos: Marcos Escobar, Plant-for-the-Planet Mexiko

Eine ausführliche Liste von heimischen Baumarten, die wir auf der Halbinsel Yucatán pflanzen, findest du hier

Übrigens: die Samen, aus denen wir diese Bäume großziehen werden, sammeln wir selbst. Denn so erreichen wir die bestmögliche genetische Vielfalt und erhöhen zugleich die Resistenzfähigkeit des zukünftigen Waldes. Wie wir dabei vorgehen, siehst du in diesem Video.