Im bestehenden Wald pflanzen? Warum Enrichment Planting Sinn macht und Biodiversität fördert!

Im Wald Bäume pflanzen? Also Wald dort wiederherstellen, wo schon Wald steht und geschützt wird? Zugegeben, das klingt erstmal widersprüchlich.

Doch es gibt viele Wälder, in denen gezielt bestimmte Baumarten gerodet wurden oder durch Waldbrände verloren gegangen sind. Sie fehlen im Ökosystem und schwächen es dadurch.

Abhilfe schafft das Enrichment Planting, also die Anreicherungspflanzung. Sie ist, richtig eingesetzt, eine effektive und sinnvolle Methode zur Renaturierung und zum Schutz von Waldökosystemen. Enrichment Planting ist wissenschaftlich fundiert und viele Studien zeigen die positive Wirkung dieser Methode (u.a. Paquette et al. 2009, Dalle et al. 2006, Griscom and Ashton 2011, Mangueira et al. 2019, Bertacchi et al. 2016). 

In einigen Regenwaldgebieten werden ökonomisch wertvolle Baumarten illegal für den Holzhandel gefällt, ohne Rücksicht auf die Folgen für das Ökosystem. Sie zerstören damit die einzigartige Artenvielfalt. An anderen Orten brennt der Regenwald und die ökologische Regeneration braucht Unterstützung, um den Wald wieder zum Leben zu erwecken.

Plant-for-the-Planet betreibt in diesen Fällen auf der Yucatán Halbinsel in Mexiko Enrichment Planting: Um die biologische Vielfalt in Wäldern zu fördern, werden verloren gegangene Spezies gezielt nachgepflanzt. Konkret hat Plant-for-the-Planet dies auf Teilen der Flächen Las Americas 1 und Las Americas 2 eingesetzt und führt die Anreicherungspflanzung aktuell auf den Flächen San Felipe de Bacalar A und San Felipe de Bacalar B durch.

Enrichment Planting: Schutzmaßnahme gegen Biodiversitäts- und Klimakrise

Bei Enrichment Planting nehmen die Bäume im Vergleich zu denen, die auf freien Flächen gepflanzt werden, etwas weniger CO₂ auf, da die bereits bestehenden Pflanzen einen Teil des Kohlendioxids absorbieren. Dennoch ist es ein bedeutsamer Ansatz, da er nicht nur den CO₂-Gehalt reduziert, sondern auch die Artenvielfalt und das ökologische Gleichgewicht fördert. Denn so wie ein Wald viel mehr ist als die Summe seiner Bäume, bedeutet Renaturierung auch viel mehr als nur das Pflanzen von Bäumen. Der Ansatz von Plant-for-the-Planet versucht möglichst artenreiche gesunde Ökosysteme wiederherzustellen. Denn nur so können sie Stürmen, Trockenphasen, Überflutungen und Waldbränden trotzen. Eine Monokultur hingegen, also ein Wald aus nahezu identischen Bäumen, ist wie ein Maisfeld. Ein solches bietet kaum Lebensraum für Tiere und Pflanzen und ist extrem anfällig für Feuer und Schädlingsbefall. Durch Enrichment Planting schaffen wir eine bunte Mischung aus Baumarten und ermöglichen so die Rückkehr von pulsierendem Leben im Wald.

Ein Wald mit artenreicher Tierwelt kann übrigens viel mehr CO₂ aufnehmen, als ein Wald ohne nennenswerte Fauna. Auch das hat eine Studie gezeigt. Somit spielt auch die Tierwelt eine sehr wichtige Rolle bei der Kohlenstoff-Speicherung. 

Enrichment Planting bietet also eine effektive und sinnvolle Möglichkeit, unsere bestehenden Wälder zu schützen und ihre Artenvielfalt zu fördern. Durch gezieltes Nachpflanzen verlorener Spezies schaffen wir vielfältige Lebensräume, die für Tiere und Pflanzen attraktiv sind. Ein wertvoller Ansatz gegen die Biodiversitäts- und Klimakrise.