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Warum Plant-for-the-Planet den Begriff „klimaneutral“ nicht mehr verwendet

Wir fordern strenge Vorgaben für Klima- und Nachhaltigkeits-Label

Plant-for-the-Planet hat sich entschieden, den Begriff „klimaneutral“ vorerst nicht mehr in seiner Kommunikation zu verwenden.

Bisher hatten wir unsere “Gute Schokolade” mit einem entsprechenden Label versehen und den Begriff zudem bei einigen Unternehmenskooperationen verwendet.

Plant-for-the-Planet wird vorerst den Begriff „klimabewusst“ verwenden. Grund: Wir sind uns als Stiftung der Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen und unseren Spender*innen und Partnern bewusst und tun unser bestmögliches, um die Klimakrise mit der Renaturierung von Ökosystemen und der Ausbildung von Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit abzuwenden. Keine Herstellung, auch nicht die unserer “Guten Schokolade”, kann ganz ohne CO₂-Emissionen vonstattengehen. 

Bei der “Guten Schokolade” wird das Label nur noch so lange auf den Produkten im Einzelhandel zu sehen sein, bis die alten Verpackungen abverkauft sind.

Der Begriff wird häufig auf irreführende Weise verwendet (Greenwashing) oder die Angaben zur Verwendung von Kompensationsmaßnahmen sind ungenau oder unzulässig. 

Mit dem Pflanzen von Bäumen, um Wälder wiederherzustellen, gleichen Unternehmen über uns ihre unvermeidbaren Emissionen aber nicht aus. Sie machen damit einen zusätzlichen Schritt und heben sich so von anderen ab.

Plant-for-the-Planet arbeitet nur mit Partnern, die ihre Emissionen ernsthaft reduzieren. Mit uns verfolgen sie einen ganzheitlichen Ansatz beim Klimaschutz: Sie unterstützen über uns die Renaturierung von Ökosystemen und die Klimabildung von Kindern und Jugendlichen. Darüber hinaus reduzieren sie ihre eigenen Emissionen und investieren zudem in Erneuerbare-Energien-Projekte in Asien, die hauptsächlich nach Gold-Standard zertifiziert sind. 

Plant-for-the-Planet wünscht sich klare und strenge Vorgaben für die Kennzeichnung von Klimaschutz und Nachhaltigkeit, zum Beispiel im Zuge der anstehenden EU-Green-Claims-Verordnung. Dies würde dazu beitragen, Greenwashing zu verhindern und Akteure, die Klimaschutz und Nachhaltigkeit wirklich vorantreiben wollen, zu stärken.

Denn aktuell führt der Missbrauch solcher nicht regulierter Label zu einem erheblichen Vertrauensverlust in Klima- und Nachhaltigkeitsversprechen insgesamt – worunter dann auch Akteure leiden, die es in Sachen Nachhaltigkeit ernst meinen.    

Hintergrund:

Eine Untersuchung der Europäischen Kommission von 2020 zeigte etwa, dass 53 Prozent der Umweltversprechen auf Produkten “vage, irreführend oder unbegründet” seien. Der Guardian und Die Zeit wiederum berichteten jüngst, dass große Teile des freiwilligen Handels mit CO₂-Zertifikaten wertlos seien und das Klima nicht schützen. Demnach hätten zahlreiche global agierende Konzerne Zertifikate aus Waldschutzprojekten erworben, die zu keiner Einsparung von CO₂ führen.

Tatsächlich gibt es für Klimaneutralitäts- oder CO2-Label – anders als bei staatlich vergebenen Bio- und Öko-Siegeln – derzeit noch keinen gesetzlichen Mindeststandard.

Die Gute Schokolade

  • Die Kinder von Plant-for-the-Planet haben die “Gute Schokolade” erfunden, um den Klimaschutz voranzutreiben.  
  • Unser Produktionspartner Halba setzt auf eine konsequente CO₂-Reduktion in der Produktion. 95 Prozent ihrer gesamten benötigten Energie stammt bereits aus erneuerbaren Quellen. 
  • Dank der “Guten-Schokolade” werden aus Kakao-Monokulturen Mischwälder mit Kakao-Bäumen – ein Schritt gegen die Biodiversitätskrise.
  • In die Berechnung des CO₂-Fußabdrucks der Schokolade werden Anbau, Transport, Produktion, Konsum und Verpackungsentsorgung mit einberechnet. Mit der berechneten Menge an verursachten Kohlenstoffdioxid (CO₂) wird anschließend ein Kakao-Agroforst Projekt finanziert, das von der unabhängigen Myclimate-Stiftung zertifiziert ist.
  • Dieser Klimaschutzbeitrag ist allerdings nur ein sehr kleiner Teil der “Klimaleistung” der “Guten Schokolade”. Mit ihr geht Plant-for-the-Planet noch zwei Schritte weiter:

Erstens: Unabhängig von dem oben beschrieben Klimaschutzbeitrag pflanzt Plant-for-the-Planet pro fünf verkauften Tafeln Schokolade zusätzlich einen Baum im Volcano Valley Projekt in Mexiko.  

Zweitens: Ein Teil des Umsatzes jeder Schokolade fließt zudem in unsere Klima-Bildungsprojekte. Hier lernen Kinder und Jugendliche, was die Klimakrise ist und wie sie anderen davon erzählen können.
Seit Gründung hat Plant-for-the-Planet mehr als 95.000 Kinder und Jugendliche weltweit zu Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit ausgebildet. Viele Botschafter*innen mischen sich in den öffentlichen Diskurs zur Klimakrise ein, halten Vorträge, geben Interviews und treffen Entscheidungsträger*innen. Drei unserer Botschafter*innen haben beispielsweise vor den Vereinten Nationen gesprochen. Unsere Botschafter*innen erhöhen damit den Druck für politische Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise. Denn klar ist für uns: Die Klimakrise lässt sich nicht mit dem Einkaufswagen und individuellen Konsumentscheidungen lösen. Nötig sind vor allem politische Veränderungen.