Im östlichsten Zipfel der Bundesrepublik, im Dreiländereck von Polen, Tschechien und Deutschland fand vom 20. bis 21. November 2015 die dritte sachsenweite Plant-for-the-Planet-Akademie statt. Direkt an der Neiße gelegen, mit Blick zu den polnischen Nachbarn, wurden am Freitagvormittag 44 Schüler aus 8 Schulen Ostsachsens im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal (IBZ) empfangen. Im ehemaligen Kuhstall des noch bestehenden Klosters gestaltete sich der Auftakt der zweitägigen Akademie. In diesem großzügigen und gastfreundlichen Rahmen ließen sich die jungen Teilnehmer zu Botschaftern für Klimagerechtigkeit ausbilden. Martin, einer der Akademiemoderatoren, begrüßte die angereisten Schüler und Lehrer am späten Morgen. Dr. Mathias Piwko (IBZ) stellte als Gastgeber den klösterlichen Ort vor und schaute erwartungsvoll auf die eineinhalb Tage. Ohne große Vorrede übernahmen vier Klimabotschafter vom Christian-Weise-Gymnasium das Zepter. Als Teilnehmer der zweiten sachsenweiten Akademie in Zittau im Vorjahr waren Zoe, Isabel, Darius und Max überaus engagiert bei der Sache und hielten den anwesenden Kindern und Lehrern ein souveränes Plädoyer für Klimagerechtigkeit. Auch der anschließenden Fragerunde hielten sie ganz sicher stand. Überzeugende Leistung!
Danach folgte das Weltspiel in bunt gemischten Gruppen. Dazu wurden die Klosterräume des angrenzenden Wirtschaftsgebäudes genutzt. Hier waren die erfahrenen Klimabotschafter Selina, Anika, Christin, Marla, Aron, Paula, Luise und Lisa als Co-Moderatoren mit Bravour im Einsatz.
Besonders großes Einfühlungsvermögen zeigten sie beim Rhetoriktraining. Dabei haben die zukünftigen Botschafter und Botschafterinnen Gelegenheit, ihre kommunikativen Fähigkeiten mit direkter Rückmeldung aus der Gruppe zu trainieren. Für manchen sicherlich ein Sprung ins kalte Wasser, aber auf das Sich-Ausprobieren kommt es an.
Wie gut kann eigentlich eine Sauce Bolognese aus Sojabohnen schmecken? So lecker, dass man gar nicht auf den Gedanken kommt, dass gar kein Hackfleisch drin ist. Verblüfft und ratzfatz waren jedenfalls die Nudel- und Käseschüsseln zusammen mit der Sauce leer. An der riesigen Quarkschüssel kapitulierten dann einige Mäuler.
Am späten Nachmittag ging es in die Planung eigener Projekte in den einzelnen Schulen. Hier trugen die Schüler ganz viele Idee zusammen, um auf ihr Anliegen zur Klimagerechtigkeit und das Baumpflanzen aufmerksam zu machen. Besonders gespannt sind alle auf den Ostritzer Baum-Song, der in Aussicht gestellt wurde.
Mit einem Stück Kuchen in der Hand wurde es wieder etwas ruhiger, als der Zeichentrickfilm Der Mann, der Bäume pflanzte nach einer wahren Begebenheit gezeigt wurde: Elzéard Bouffier widmete sein Leben dem Pflanzen von Bäumen in der einst trostlosen Gegend in der Pyrenäen Südfrankreichs, bis daraus über Jahrzehnte eine grüne Oase der Freude und der Wohlstands für die Menschen wurde. À propos, Förster Schlenkrich erzählte, wie die Baumaktion am darauffolgenden Tag ablaufen würde. Hoffentlich hält nur das Wetter durch; Schnee und Kälte sind angesagt!
Kurz nach fünf, es war schon längst dunkel, kamen extra Eltern, Geschwister und weitere Gäste zur Abschlussveranstaltung, um endlich zu erfahren, was ihre Kinder denn an diesem Tag überhaupt gemacht hatten. Es gelang ein kurzweiliger Vortrag durch die zukünftigen Botschafterkinder; die Aufregung ließ sich im Zaum halten und die Kommunikationstalente überzeugten in völlig freier Rede ohne Netz und doppelten Boden – eine starke Leistung!
Mit aufrichtigem Dank an Gastgeber, Organisatoren und Sponsoren wurde endlich die mit Spannung erwartete Übergabe der Botschafterurkunden eingeläutet. Natürlich gab es auch die Informationspakete mit der heiß ersehnten Guten Schokolade darin. Beim Abendessen konnte Kraft für die Pflanzaktion am nächsten Tag gesammelt werden.
Mit bangen Blicken gen Himmel ging es am Sonnabend gegen neun Uhr in den Kirchwald von Ostritz. Dort wurde es praktisch und greifbar, als gut dreihundert Buchen unter den Weg in den Boden zur Aufforstung einer Waldfläche fanden. Die blitzeblanken Spaten und Hacken sahen nach zwei Stunden Arbeit gut gebraucht es. Zurück ging es erst zu Fuß und dann per Bus gen Kloster. Gegen Mittag nahmen die Eltern ihre Sprösslinge wieder in Empfang, um sich auf das bevorstehende Wochenende zu freuen.
Dank gebührt in erster Linie den Gastgebern vom IBZ, mit Herrn Dr. Mathias Piwko und Herrn Salditt, sowie dem gesamten Team um Unterbringung und Verpflegung! Herrn Schlenkrich sind wir für die fachkundige Anleitung der Pflanzaktion verbunden; und bei der Stiftung Wald für Sachsen bedanken wir uns für die Unterstützung der Pflanzaktion. Frau Mira Evers, Lehrerin am Christian-Weise-Gymnasium, ist für die exzellente inhaltliche Vorbereitung der Referenten und Co-Moderatoren zu danken! Wie in schon fast guter Tradition wurde die Akademie wieder vom Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft des Freistaates Sachsen sowie des Staatsministeriums für Kultus des Freistaates Sachsen gefördert. Ein Teil der Fahrtkosten wurde vom Förderverein des Christian-Weise-Gymnasiums übernommen. Auch an ihn ein herzliches Dankeschön. Zuletzt bleibt den engagierten Akademieteilnehmern zu danken, ohne die eine solch umfangreiche Aktion nicht stattgefunden hätte! Alle sind fest überzeugt, dass die neu ausgebildeten Botschafter für Klimagerechtigkeit ihr erworbenes Wissen in ihren Schulen und Orten anwenden können.
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