Nicht weniger als einen “Überlebensleitfaden für die Menschheit”, nennt António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, den IPCC-Synthesebericht.
Das als Weltklimarat bekannte “Intergovernmental Panel on Climate Change”, kurz IPCC, hat diesen am Montag veröffentlicht. Der Bericht stellt das letzte Dokument des sechsten IPCC-Sachstandsbericht dar. Verfasst wurde es von tausenden Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt. Und die sind sich einig: Jede Tonne CO₂, die gar nicht erst entsteht, ist der beste Klimaschutz und verringert die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Klimakrise. Die Antwort auf die Klimakrise heißt: Schnelle Emissionsreduktionen, Schutz und Wiederherstellung von Ökosystemen, eine global gerechte Energiewende.
Allerdings wird es vom Weltklimarat als sehr wahrscheinlich angesehen, dass wir noch in diesem oder im nächsten Jahrzehnt eine Temperaturerhöhung von 1,5°C gegenüber vorindustrieller Zeit überschreiten. Die Erhitzung liegt bereits jetzt bei 1,09°C bis 1,2°C.
“Jede noch so kleine Zunahme der globalen Erwärmung wird multiple und gleichzeitig auftretende Gefahren verstärken”, warnt der IPCC-Synthesebericht eindringlich. Er gibt aber auch Hoffnung. Wenn wir jetzt die Klimakrise anpacken, können wir die Folgen zumindest noch abmildern. “Dieser Synthesebericht unterstreicht die Dringlichkeit, ehrgeizigere Maßnahmen zu ergreifen, und zeigt, dass wir, wenn wir jetzt handeln, immer noch eine lebenswerte, nachhaltige Zukunft für alle sichern können”, sagt Hoesung Lee, Vorsitzender des IPCC, während der Pressekonferenz am Montag.
Die Ökosysteme der Erde, wie Wälder, spielen dabei eine Schlüsselrolle. In der Kategorie “Land, Wasser und Ernährung” wird der Erhalt von natürlichen Ökosystemen als der Punkt mit dem größten Einfluss zur Abmilderung der Klimakrise genannt. Nach der Speicherung von Kohlenstoff in der Landwirtschaft, sei die Wiederherstellung von Waldökosystemen, oder negativ betrachtet, die Abholzung von Wäldern, die drittgrößte Einflussgröße. Wälder bieten eine enorme Möglichkeit zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, aber auch zur Anpassung an die Auswirkungen der Klimakrise.
Der IPCC-Synthesebericht betont außerdem, wie essentiell die Zusammenarbeit mit indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften für Anpassungs- und Minderungsmaßnahmen in Wäldern und anderen Ökosystemen sei. Die Anerkennung ihrer Rechte und die Einbeziehung ihrer Perspektiven in Entscheidungsprozesse habe einen wertvollen Einfluss auf den Erfolg solcher Projekte.
Plant-for-the-Planet leistet mit seinem ganzheitlichen, wissenschaftlichen Ansatz der Wiederherstellung und dem Schutz von Waldökosystemen einen wichtigen Beitrag in den geforderten Punkten des Weltklimarats:
In den Biosphärenreservaten Balam-kú und Balam-kin auf der Yucatán Halbinsel in Mexiko schützen wir per Vereinbarung mit dem Umweltministerium auf 520,000 Hektar das natürliche Ökosystem vor Holzeinschlag. Zuvor waren dort nur zwei Ranger und fünf Mitarbeitende der Regierung für eine Waldfläche im Einsatz, die doppelt so groß ist wie Luxemburg.
Um auch soziale Ungerechtigkeit zu bekämpfen und die Bevölkerung mit einzubeziehen, bietet Plant-for-the-Planet möglichst vielen Einheimischen Arbeitsplätze – damit sie zukünftig vom Wald- und damit Klimaschutz, statt vom Holzeinschlag leben.
Wo bereits Abholzung stattgefunden hat, zum Beispiel für ehemalige Viehweiden, stellen wir den ursprünglich vorhandenen Regenwald wieder her – im Juli diesen Jahres werden es bereits 41 gepflanzte Arten einheimischer Bäume sein. Insgesamt wurden bereits mehr als 21,8 Millionen Bäume gepflanzt, mehrheitlich auf der Yucatán-Halbinsel und im Volcano Valley in Mexiko.
In Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen und Expert*innen ist Plant-for-the-Planet auch selbst im Restoration Research Park aktiv in den Bereichen angewandte Waldrenaturierungsforschung und -beratung. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Optimierung der Bepflanzungsdichte von Setzlingen von verschiedenen Arten unter Berücksichtigung unterschiedlicher Bodenbedingungen. Die Forscher*innen untersuchen beispielsweise den Einsatz von stickstoffbindenden Pflanzen, um das Wachstum zu maximieren, ohne die biologische Vielfalt des Waldes zu verringern. Ein weiterer Forschungsbereich ist die Wiederherstellung des Waldbodenmikrobioms, um die Überlebensrate der Bäume zu erhöhen.
Das Ziel des Restoration Research Parks von Plant-for-the-Planet ist es, langfristige Lösungen für die Wiederherstellung von Wäldern zu finden, die den Herausforderungen der Klimakrise standhalten und für die lokale Bevölkerung vorteilhaft sind.
Denn der IPCC-Synthesebericht fordert einmal mehr, dass die Klimakrise als das verstanden wird, was sie ist: Eine existentielle Bedrohung von uns Menschen, die wir zwar noch mit Waldökosystemen abmildern können, doch für dessen Bewältigung es vor allem den sofortigen Ausstieg aus fossilen Energien braucht.