TreeMapper – das Werkzeug, um Wissenschaft, Transparenz und Vor-Ort-Arbeit zusammenzubringen

Am 4. Juni 2021 veranstaltete Plant-for-the-Planet ein Side Event zum offiziellen Start der neuen UN-Dekade zur Wiederherstellung von Ökosystemen^. Die Veranstaltung kann man auf YouTube ansehen:

Die Veranstaltung gibt Einblicke darin, was die Wissenschaft uns darüber sagt, wie wir Bäume pflanzen sollten und wie das mit der Realität vor Ort zusammenhängt; man lernt alles über das Monitoring- und Reporting-Tool “TreeMapper” und warum es ein “game changer” ist und Pflanzorganisationen berichten, wie sie daran arbeiten, die Transparenz und Qualität der Renaturierung zu erhöhen.

Weitere Informationen findet man auf unserer TreeMapper Webseite.

Ablauf der Veranstaltung

• Einführung in das Thema durch Dr. Anna Carbonell
  Die Dringlichkeit, nicht nur Bäume zu pflanzen, sondern es auch richtig zu tun: wissenschaftlicher Hintergrund und Herausforderungen vor Ort
• Vorstellung des TreeMappers von Sagar Aryal
  Wie es funktioniert: Präsentation aktueller und zukünftiger Funktionen
• Live-Exkursion zu einem Restaurierungsprojekt in Mexiko mit Felix Finkbeiner
  Demonstration TreeMapper
• Erfahrungen von Praktiker*innen bei der Überwachung von Baumpflanzungen von Teresa Gitonga und Emmanuel Niyoyabikoze
  Erfahrungen und Herausforderungen bei der Berichterstattung und Auswertung von Baumpflanzungen
• Diskussions- und Fragerunde mit allen Referent*innen

Referent*innen

Anna kommt aus Chetumal, Quintana Roo, in Mexiko. Sie hat einen Doktortitel in Ökologie von der Universität Stirling. Ihr Forschungsprojekt untersuchte die Reproduktionsökologie von Blumen und sie verbrachte viel Zeit mit der Beobachtung und Überwachung von Blumen und Bienen.

Im Alter von 9 Jahren gründete Felix 2007 die Jugendinitiative Plant-for-the-Planet. Bislang wurden mehr als 91.000 Jugendliche in 75 Ländern zu Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit ausgebildet, die vor Erwachsenen Reden halten und für ihre Zukunft kämpfen. Mit dem Aufforstungsprojekt auf der Halbinsel Yucatán in Mexiko demonstriert Plant-for-the-Planet, wie einfach es ist, das Pflanzen von Bäumen in großem Maßstab effektiv zu gestalten. Heute ist Felix Doktorand an der ETH Zürich und untersucht das Potenzial der Waldrestaurierung bei der Bewältigung der Klimakrise.

Sagar ist Mitglied des Vorstandes & CTO bei Plant-for-the-Planet. Er arbeitet seit über 10 Jahren an Lösungen für das Klima und leitet derzeit die Entwicklung der Trillion Tree Campaign mit dem Ziel, 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen und zu überwachen.

Teresa arbeitet zusammen mit der International Tree Foundation. Zuletzt arbeitete sie als Senior Programme Managerin (Gender, Livelihoods and Advocacy) beim Green Belt Movement, das von der verstorbenen Nobelpreisträgerin Wangari Maathai gegründet wurde. Teresa studierte Umweltwissenschaften im Grundstudium und hat ihren Master in Projektplanung und -management an der Universität von Nairobi abgeschlossen. Teresa hat 15 Jahre Erfahrung in der Stärkung von Basisorganisationen in den Bereichen Biodiversitätsschutz, Wald- und Wasserressourcenmanagement, Programmkoordination, Diversifizierung des Lebensunterhalts, Ressourcenmobilisierung und Genderintegration im Management natürlicher Ressourcen.

Emmanuel ist ein Jugend-Klimaaktivist und Gründer und Geschäftsführer von Greening Burundi. Er schuf das Greening Burundi Projekt durch seine eigene Initiative, seine Bemühungen und seine Ambitionen und Sorgen für seine Gemeinde und sein Land Burundi. Emmanuel errichtet und verwaltet Baumschulen als Freiluftklassenzimmer und zur Vermehrung und Verteilung von Bäumen. Die Mission von Greening Burundi ist: “Bäume pflanzen für eine gesündere Bevölkerung und eine bessere Umwelt”. Aufgrund seines unermüdlichen Einsatzes zur Rettung unseres Planeten erhielt Emmanuel Ehrungen und Auszeichnungen, wie den Global Peace Excellence Award und den Mary Robinson Climate Justice Award und wurde z.B. als einer der Top 100 Young African Conservation Leaders nominiert.

Hintergrund

Die Wiederherstellung von Ökosystemen ist nicht nur für die Gesundheit unseres Planeten wichtig, sondern auch für die Zukunft der Menschheit. Die UN-Dekade, die die Weltgemeinschaft als eine Bewegung in einer so wichtigen Aufgabe zusammenbringt, wird dieses Thema in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte rücken. Da das Bewusstsein für die Notwendigkeit und die Bereitschaft, einen Beitrag zu den globalen Bemühungen zu leisten, in allen Sektoren und bei allen Akteur*innen weiter zunimmt, verschiebt sich die Frage im Fokus vom “ob” zum “wie”. Bei der erfolgreichen Wiederherstellung von Ökosystemen geht es nicht nur darum, etwas zu tun, sondern es richtig zu machen. Besonders in Bezug auf die Wiederaufforstung von Wäldern gab es hitzige öffentliche Debatten, mit vielleicht ebenso vielen Kritiker*innen wie Befürworter*innen der Baumpflanzung. Was sind hier die größten Herausforderungen? Und was noch wichtiger ist: Wie können wir sie angehen, um das Potenzial der Waldrestaurierung im Kampf gegen die Klimakrise zu erschließen?

Am wichtigsten ist eine wissenschaftlich fundierte Wiederaufforstung, bei der das Wachsen eines Baumes genauso im Vordergrund steht wie das Pflanzen eines Baumes. Wir brauchen Expert*innen vor Ort, die wissen, wie man Standorte effektiv und nachhaltig wiederherstellt und wir brauchen Geldgeber*innen, die in der Lage sind, qualitativ hochwertige Projekte von Projekten geringerer Qualität zu unterscheiden. Vielen Aufforstungsprojekten fehlen jedoch die Instrumente, um ihr Projekt richtig zu überwachen und entsprechend zu berichten. Um diese Lücke zu schließen hat Plant-for-the-Planet den TreeMapper entwickelt, ein Überwachungs- und Berichtstool. Der TreeMapper ist eine Ergänzung zur Plant-for-the-Planet-Plattform, die es Restaurierungsprojekten ermöglicht, ihre Bemühungen zu präsentieren und Spenden von Unterstützer*innen aus der ganzen Welt zu erhalten. Es ermöglicht eine komplexe ökologische Analyse der Auswirkungen der Projekte und ist gleichzeitig so einfach, dass jeder Laie die Daten nur mit seinem Smartphone erfassen kann. Alle Daten können offline erfasst und später hochgeladen werden und der gesamte Code ist Open Source. Der TreeMapper wird die Transparenz in der globalen Aufforstung erleichtern und Projekte in die Lage versetzen, ohne großen Aufwand und ohne Kosten, ein hochwertiges Reporting zu erstellen.