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Oktober 16, 2019
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Plant-for-the-Planet

Baumformel als Beteiligungsrezept im Ländlichen Raum

Man nehme einen kleinen Ort in der sächsischen Provinz, eine engagierte Netzwerkerin mit Ortskenntnis, eine charismatische Schulleiterin, motivierte Lehrerinnen, einen begnadeten Kommunalpolitiker, ein eingespieltes Moderationstandem und aufgeschlossene Dritt- und Viertklässler, addiere die Erfahrung eines selbstgepflanzten Baumes, subtrahiere kurzfristige Wetterunbill, und multipliziere mit dem Faktor einer internationalen Initiative. Das Ergebnis ist eine gelungene Akademie mit Plant-for-the-Planet.

 

Schauplatz ist Großharthau, eine Gemeinde zwischen Dresden und Bischofswerda. Mit Verve nahm Anne Boos-Moll die Initiative der dortigen Grundschule auf, um eine Akademie für die dritten und vierten Klassen auf die Beine zu stellen. Das Team um Schulleiterin Regine Heitz begleitete den Tag generalstabsmäßig organisiert mit viel Einsatzbereitschaft, Geduld und gelegentlich Nachsicht. Jens Krauße, der Bürgermeister der Gemeinde, ließ es sich nicht nehmen, trotz Krankheit die Pflanzaktion vor der Schule und auf Gemeindegrund zu begleiten! Martin Moll und Johanna Oehme machten den souveränen Auftakt am Morgen!

Musikalisch in Schwung kam der Morgen für alle Schüler der Grundschule mit Herbstliedern. Aus vollen Kehlen schallte die Freude über einen sonnigen Morgen durch den bestuhlten Essenraum. Nach dem souveränen Auftakt der Botschafter machte sich fachkundiges Publikum sofort durch gezielte Nachfragen bemerkbar. Dieses Wissen sollte sich sogleich im Weltspiel auszahlen. Danach wurde es endlich Zeit für eine Stärkung, die in Form von Äpfeln, Weintrauben, Ananas, Pfirsichen, Birnen und Physalis auf die Kinder wartete, dankenswerterweise bereitgestellt durch die Firma Sebastian aus Königswartha in der Lausitz.

 

Spätestens nach dem Rhetoriktraining musste es an die Luft zum Pflanzen gehen. Gut gefüllt mit Nudeln, Gemüsesoße und viel Käse, weitestgehend unterstützt von LaLa Ola Zentralküche e.K., schlüpften alle in Gummistiefel, mehr oder minder vertrauenserweckende Turnschuhe, und schritten mit Spaten und Rechen zur Tat. Auf dem Schulgrund wurden Blickfänger gepflanzt, darunter Ginkgo oder die selten gewordene Elsbeere. Im Feld wurden entlang von Straße und gewidmeten Flächen Obstbäume gesetzt. Dank des mit Pflanzlöchern vorgearbeiteten Bodens wurde das Pflanzen der Hochstämme wortwörtlich zum Kinderspiel. Selbst die weidenden Kühe schienen mit großer Neugier am Geschehen teilzunehmen… Anfangs noch im Nieselregen ließen sich gegen Ende der Pflanzaktion Sonnenlücken ausmachen. Was für ein Omen für den Akademietag! Dank an den Bauhof Großharthau, die Baumschule Sämann Bautzen für das Pflanzgut und die SANHA Schmiedefeld für die finanzielle Unterstützung!

Die Bäckerei Martin Kunath lieferte köstlichen Kuchen zum Batterieaufladen vor den Strategieworkshops. Mit gebotener Konzentration bereiteten sich parallel die zukünftigen Botschafter auf ihren Vortrag vor. Schnell füllte sich der Raum zur Abschlussveranstaltung, die mit einem Anspiel der Laienspielgruppe und Herbstliedern begann, und mit dem Vortrag fortgeführt wurde. Mit vielen strategischen Überlegungen für Folgeprojekte im Kopf wurden schließlich die ersehnten Botschafterurkunden und -taschen übergeben; die Schokolade erreichte versehentlich schon vorab ihre Fans – wen wundert’s…

Text von Martin Gerner

Die Fotos der Akademie können hier angesehen werden.

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