Rothenburg begrüßt 13 neue Botschafter*innen für Klimagerechtigkeit

Am 14.10.2023 war es endlich so weit: Das Reichsstadt-Gymnasium Rothenburg öffnete im Zuge einer Plant-for-the-Planet Akademie seine Pforten für dreizehn Kinder und Jugendliche, die der Einladung des Klimabündnisses Region Rothenburg gefolgt sind.

Nach dem Check-in und der Begrüßung durch die Hauptmoderatorin Frauke Groß wurde den Kindern in einem Vortrag dargestellt, was die Klimakrise ist, welche dramatischen Auswirkungen sie mit sich bringt und wie viel Ungerechtigkeit es auf der Welt gibt. Sie erfuhren, dass die Zurückgewinnung von Waldökosystemen dabei helfen kann, diese Probleme zu lindern. Außerdem lernten sie, wie Plant-for-the-Planet entstand, welche großen Erfolge wir bisher verzeichnen konnten und wie sie sich als Kinder selbst einbringen und für unsere Zukunft einsetzen können.
In einer kurzen Pause erfolgte eine kleine Stärkung mit Obst, von DM gespendeten Riegeln und Joghurt.

Im darauffolgenden Weltspiel wurde die globale Ungerechtigkeit nochmal eindrücklich vor Augen geführt. Hierbei sollten in zwei Kleingruppen Spielfiguren, Bonbons und Luftballons, welche stellvertretend für die Bevölkerung, den Wohlstand und den CO2-Ausstoß standen, auf die verschiedenen Kontinente verteilt werden. Die Kinder konnten ein ausgeprägtes Gespür für diese Thematik vorweisen und es gelang ihnen sehr präzise, die verschiedenen Figuren zuzuordnen. Beim anschließenden Betrachten der Klimafolgekarten, wurde deutlich, dass gerade der Globale Süden, welcher am wenigsten zur Klimakrise beiträgt, am stärksten von ihr betroffen ist.

Danach erarbeiten die Teilnehmenden gemeinsam beim Rhetorik-Training, was einen guten Vortrag ausmacht und worauf geachtet werden sollte, wenn man vor anderen Leuten spricht. Bei der Präsentation wurden verschiedene Aspekte berücksichtigt. Dazu gehörte u.a. ein sicheres Auftreten, eine freie, deutliche, langsame und laute Sprechweise. Dies wurde im darauffolgenden Praxisteil gleich umgesetzt, indem Kurzpräsentationen zu einzelnen Themen des Vortrags eingeübt wurden. Anschließend wurde von den anderen Feedback eingeholt. Die Kinder waren sehr motiviert dabei und trauten sich größtenteils, ihr Thema vorzustellen. Dabei haben wir sehr beeindruckende Präsentationen zu hören bekommen.

Nachdem sich alle in der Mensa mit Wraps gestärkt hatten, schnappten die Kinder ihre Regenkleidung und die Spaten und machten sich mit dem Bus auf den Weg zur Pflanzfläche. Während der Workshops und der Mittagspause hatte es immer wieder stark geregnet. Im Laufe der Busfahrt hörte es sogar auf zu tröpfeln, sodass wir trocken der Einführung des Försters Daniel Gros lauschen konnten. Er erklärte uns einiges zur Pflanzfläche und den Herausforderungen, mit denen Bäumen in Zeiten der Klimakrise zurechtkommen müssen.

Die Fläche war zuvor von Fichten bewachsen gewesen, welche allerdings durch die extreme Trockenheit, den Stress durch Wassermangel und die damit einhergehende Anfälligkeit für den Borkenkäfer abgestorben waren. Wir pflanzten daher Eichen, die resistenter gegen Hitze sind und damit zukünftig bessere Überlebenschancen besitzen. Eichen werden in der Regel nach 150 Jahren gefällt, es gibt aber auch Eichenwälder, die älter als 300 Jahre sind. Uwe Meisner, der Forstmitarbeiter, zeigte uns, worauf beim Pflanzen der Setzlinge geachtete werden muss. Daraufhin konnten wir selbst loslegen. Das Löcher ausheben erwies sich als ziemlich anstrengend. Dies lag am ausgetrockneten Boden, welcher von den Wurzeln der abgestorbenen Fichten durchzogen war. Trotzdem schafften wir es, innerhalb einer Stunde 200 Bäume zu pflanzen! Das hätte anfänglich niemand von uns gedacht. Alle waren sehr motiviert dabei.

Als wir wieder im Reichsstadt-Gymnasium angekommen waren, gab es noch eine Stärkung mit leckerem Kuchen, bevor schließlich mit der Arbeit in den Schulgruppen losgelegt wurde. Hierbei wurden in zwei Gruppen Ideen für eigene Projekte gesammelt. Ebenso wurde erarbeitet, was bei der Planung und Durchführung dieser beachtet werden muss. Es entstand eine Vielzahl an großartigen Vorschlägen.
Außerdem wurde eine Präsentation vorbereitet, die den Eltern bei der Abschlussveranstaltung einen Einblick in die Erlebnisse des Akademietages verschaffte. Dies ermöglichte es den Kindern, das erworbene Wissen zu präsentieren und die Rhetorikkenntnisse zu erproben. Anschließend erfolgte die Verleihung der Urkunden und der Botschaftertaschen.

Uns als Moderationsteam hat dieser Tag sehr viel Spaß gemacht, es war wahnsinnig großartig, mit euch zusammenzuarbeiten! Wir freuen uns, dass sich nun weitere Motivierte für unsere Zukunft einsetzen! Vielen Dank!

Ganz besonderer Dank gilt Bettina Trenkle, die mit dem Klimabündnis Region Rothenburg, dem Bund Naturschutz und dem Verein Hundertprozent diese Akademie möglich gemacht hat.

Alle Fotos, die auf der Akademie geschossen wurden, finden Sie hier.

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