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November 4, 2025
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Plant-for-the-Planet

Kinderstimmen im Global Ethical Stocktake vor der COP 30

Die Klimakrise ist weit mehr als eine technische oder politische Herausforderung – sie ist eine Frage von Gerechtigkeit, Menschenrechten und moralischer Verantwortung. In ihrem Gutachten stellte der Internationale Gerichtshof (IGH) klar, dass Klimaschutz eng mit menschenrechtlichen Verpflichtungen verbunden ist: Staaten müssen eine saubere, gesunde und nachhaltige Umwelt als Teil ihrer Menschenrechtsverpflichtungen schützen. Im Zentrum dieser Krise stehen Kinder und Jugendliche – die Generation, die mit den Folgen leben muss. Doch ihre Stimmen werden in globalen Entscheidungsprozessen noch immer viel zu selten gehört.

Deshalb setzt sich Plant-for-the-Planet dafür ein, dass Kinder aktiv in den Global Ethical Stocktake (GES) einbezogen werden – eine neue Initiative der Präsidentschaft der COP 30. Der GES soll die moralischen und ethischen Dimensionen des weltweiten Klimafortschritts beleuchten. Ursprünglich legte er dabei einen Schwerpunkt auf Jugendstimmen, erwähnte Kinder jedoch nicht ausdrücklich. Unser Ziel ist es, genau diese Lücke zu schließen.


Warum der GES gerade jetzt wichtig ist

Der Global Ethical Stocktake geht über Zahlen und Emissionsziele hinaus – er stellt die moralische Verantwortung von Regierungen und Entscheidungsträger*innen in den Mittelpunkt. Er fragt nicht nur: „Erreichen wir unsere Klimaziele?“, sondern auch: „Werden wir unserer ethischen Verantwortung gegenüber den am stärksten Betroffenen – insbesondere Kindern – gerecht?“

Plant-for-the-Planet ist überzeugt: Kinder sind nicht nur Opfer der Klimakrise, sondern aktive Gestalter*innen des Wandels. Sie können politische Prozesse beeinflussen und andere zum Handeln inspirieren. Ihre Perspektiven einzubeziehen bedeutet, Klimaschutz auch als Frage der Generationengerechtigkeit zu verstehen.

Unser Ansatz: Weltweite Kinderkonsultationen

Im August und September 2025 hat Plant-for-the-Planet selbstorganisierte Dialoge mit Kindern aus Afrika, Amerika, Asien und Europa durchgeführt – sowohl vor Ort als auch online. Über 600 Teilnehmer*innen teilten ihre Erfahrungen, Sorgen und Hoffnungen für eine gerechte und nachhaltige Zukunft.

Diese Konsultationen gaben Kindern die Möglichkeit, ihre eigenen Werte, Prioritäten und Visionen einzubringen – etwas, das in internationalen Klimaverhandlungen oft zu kurz kommt. So entsteht ein authentisches Bild davon, was junge Menschen weltweit bewegt und welche Zukunft sie sich wünschen.

Normalerweise richten sich Klimadiskussionen an Regierungsvertreter*innen und Expert*innen
Doch wir sind überzeugt: Die Stimmen von Kindern sind entscheidend, denn es geht um ihre Zukunft. Deshalb haben unsere Konsultationen zentrale moralische und ethische Themen in den Vordergrund gestellt: Generationengerechtigkeit, das Recht auf eine sichere und gesunde Umwelt und der dringende Bedarf an gerechtem Klimaschutz.


Stimmen, die zum Handeln inspirieren

Während der Global Ethical Stocktake die ethische Verantwortung von Staaten betont, waren es die Kinderstimmen, die diese Prinzipien während unserer Konsultationen lebendig machten. Von Indien über Nigeria bis Brasilien berichteten Kinder, wie die Klimakrise ihr tägliches Leben verändert: veränderte Regenmuster, beschädigte Ernten oder lange Wege zu Wasser, die oft den Schulbesuch verhindern. Viele betonten, dass besonders vulnerable Gemeinschaften am stärksten leiden, und forderten, dass alle Menschen nachhaltiger lernen und leben müssen.

Die Kinder schöpften dabei auch aus der Weisheit ihrer Älteren – von Indiens Harila-Festival, bei dem Bäume zur Begrüßung des Monsuns gepflanzt werden, bis hin zum nigerianischen Sprichwort: „Never force a land to give you more than it can.“ Ihre Geschichten zeigen: Moralische Klarheit und traditionelles Wissen müssen globale Klimapolitik leiten.

Forderungen der Kinder an den Global Ethical Stocktake bei COP 30, koordiniert von Plant-for-the-Planet, 2025.

Von der Konsultation zur Vertretung bei COP 30

Die gesammelten Stimmen werden direkt an die COP 30-Präsidentschaft in Belém, Brasilien, übermittelt. Dort vertreten Climate Justice Ambassadors – Kinder, die von Plant-for-the-Planet geschult wurden – ihre Altersgenoss*innen weltweit. So wird sichergestellt, dass Kinder nicht nur gehört werden, sondern aktiv den ethischen Dialog in den Klimaverhandlungen mitgestalten.

Warum dieses Engagement dringend ist

Kinder sind heute besonders von der Klimakrise betroffen: Vertreibung, Wassermangel, unterbrochene Bildung und gesundheitliche Risiken nehmen zu. Gleichzeitig fließt nur ein kleiner Teil der globalen Klimafinanzierung in ihre Bedürfnisse. Dadurch, dass wir Kinder ermutigen, ihre Stimme zu erheben, verwandelt Plant-for-the-Planet Klimaungerechtigkeit in Handeln und Führung.

„Um die Krise zu lösen, müssen wir gemeinsam handeln… Kleine Schritte werden stark, wenn Millionen mitmachen. Die Zeit zu handeln ist nicht morgen, sie ist heute“, erklärte ein Kind aus Indien.
Die Konsultationen zeigen: Kinder warten nicht auf Erlaubnis – sie sind bereit, eine gerechtere und nachhaltigere Welt zu gestalten. Mit Blick auf die COP 30 bieten ihre Stimmen einen Kompass für Entscheidungsträger*innen, geleitet von moralischer Klarheit, Hoffnung und Entschlossenheit.


Gemeinsam zuhören und handeln

Indem wir Kindern eine Bühne geben, geben wir der Welt die Chance, gerecht zu handeln – für heute und für kommende Generationen. Begleite uns auf die COP 30 in Belém, wenn wir die Stimmen junger Changemaker aus aller Welt verstärken.

Hier findest du die wichtigsten Forderungen von Plant-for-the-Planet und alles über unsere Delegation auf der Klimakonferenz.